Page 3 - Holzforum Fachmagazin 4/2021
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Kommentar




                              Ein Stück Normalität







                                             „Live und in Farbe“ – so wird der diesjährige Branchentag Holz vom Verband unter anderem
                                             beworben. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich musste schmunzeln bei der Ankündi-
                                             gung. Wie sollte man sich schließlich nicht live und in Farbe treffen?! Nun, nach knapp zwei
                                             Jahre Pandemie-Erfahrung, Home-Office und ungezählte Zoom-Meetings weiß man: „Live
                                             und in Farbe“ muss auch bei einem Branchentag nicht automatisch in Persona meinen.
                                             Gleichzeitig fasst der Wortwitz des GD Holz ganz gut zusammen, wie wenig in der aktuellen
                                             Zeit einst Selbstverständliches noch selbstverständlich ist. Normalität ist durch die Pande-
                                             mie und ihre weltweiten Verwerfungen zum Ausnahmezustand geworden, gesellschaftlich
                                             wie wirtschaftlich. Es ist desto mehr zu betonen, wie sehr die Veranstalter mit ihrer Entschei-
                                             dung, den Branchentag in Präsenz stattfinden zu lassen, Mut beweisen, aber auch gleich-
                                             zeitig einem Bedürfnis nach Normalität von vielen in der Branche nachkommen. Mit Ticket-
                                        kontingenten, breiteren Gängen, zusätzlichen Sonderflächen und regelmäßigem Luftaustausch
                                        scheint man bei der Vorbereitung seine Hausaufgabe gemacht zu haben, um ein Stück Normalität
                                        – wenn auch leicht eingeschränkt – wieder zu ermöglichen.
                                           Wie sehr sich viele Normalität wünschen, das hat auch unsere Umfrage zum Branchentag ge-
                                        zeigt, die Sie auf Seite 16 lesen. Schließlich stecken sehr unnormale zwei Jahre inzwischen jedem
                                        in den Knochen. Diese waren, im Zeitraffer zusammengefasst, geprägt von Teil-Lockdown, Nach-
                                        frage-Boom, Lieferschwierigkeiten und Preisexplosionen – eigentlich genug für mehr als zwei
                                        Jahre. Dabei scheint die jüngst heiß diskutierte Explosion der Holzpreise, so zumindest die Rück-
                                        meldungen vom Handel, sich in mehreren Bereichen wieder vom Punkt der größten Ausdehnung
                                        zurück zu ziehen. Was vorerst bleibt, sind „Diskussionen“ und „Lehren“, von denen die Handelsver-
                                        treter angesichts der Preisrallye sprechen. Ein Hinweis darauf, wie sehr die letzten Monate eine
                                        Belastung für das Verhältnis zwischen Handel und Industrie an mancher Stelle waren – unnormale
                                        Zeiten eben. Eins ist sicher: An Diskussionsstoff dürfte es auf den Gängen des Branchentags die-
                                        ses Jahr nicht mangeln.
                                           In eigener Sache gibt es eine Besonderheit anzukündigen. Seit 1995 begleitet unser Magazin
                                        nun die Holzbranche in Deutschland. Stets bemüht, sie umfassend zu informieren. Mit der Ausgbe
                                        1/2022 feiern wir nun unsere 150. Ausgabe. Vormerken lohnt sich!


                                        Eine anregende Lektüre und einen erfolgreichen Branchentag wünscht Ihnen,




                                                                                           Tel.: 07243/575-205
                                                                                           m.greiner@daehne.de
                                        M i c h ae l  G rein er
                                        Michael Greiner

















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