Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) beobachtet mit Sorge die schwierige Situation auf den Beschaffungsmärkten. Der Großhandel sehe sich zunehmend mit langen Lieferzeiten für die wichtigsten Sortimente konfrontiert, die Versorgung der Baustellen werde allmählich knapp, so der GD Holz. Wenn sich die Situation weiter verschärfe, sei ein Baustopp an Baustellen nicht mehr auszuschließen. „Die vielen aktuellen Berichte unserer Mitgliedsunternehmen deuten auf eine prekäre Entwicklung hin, was die Versorgung mit Holz und Holzprodukten angeht“, so der GD Holz Vorsitzende Philip Zumsteg. Eine Entwicklung, die sich parallel im Binnenmarkt im gesamten europäischen Holzhandel so abzeichnet. Die Nachfrage dagegen ist weiterhin gut, die Umsatzentwicklung im ersten Quartal positiv, auch beeinflusst durch zum Teil erhebliche Preiswirkungen.
„Wir müssen jetzt sehr darauf achten, die an sich sehr gute Konjunktur für Holz und Holzbau nicht zu unterbrechen – und da ist in erster Linie die Industrie gefordert, den heimischen Markt auch nachhaltig mit seinen Produkten zu versorgen“, führt Zumsteg weiter aus. „Wir haben jahrelang ein sehr erfolgreiches Absatzmarketing für unseren nachwachsenden Rohstoff betrieben, jetzt müssen wir auch liefern“.
Der GD Holz geht davon aus, dass zur Versorgung des heimischen wie des gesamten Binnenmarktes der Holzimport eine zunehmende Rolle spielen wird. Holz ist ein global gehandeltes Produkt, die anziehende Konjunktur in Asien und den USA sorgt aktuell für einen enormen Bedarf an Rohstoffen, u. a. auch Holz – ein Bedarf, der hier zu der schwierigen Versorgungslage führt. Der Holzimport im GD Holz ist mit 120 Importhäusern gut aufgestellt und trägt mit dem Import der unterschiedlichsten Holzsortimente aus der ganzen Welt zur sicheren Versorgung in Deutschland und dem Binnenmarkt bei. „Natürlich spielt der heimische Waldbesitzer bei der Holzversorgung auch in Zukunft eine dominierende Rolle, allerdings müssen wir global denken, wenn wir die Holzversorgung auch in den kommenden Jahren sicherstellen wollen“, so der GD Holz Geschäftsführer Thomas Goebel.