Wald: Schutz und Nutzung sollen vereinbart werden

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat im Rahmen der Internationalen Grünen Woche das Positionspapier „Mehr als gute fachliche Praxis“ des Wissenschaftlichen Beirates für Waldpolitik (WBW) entgegengenommen. In seinen Empfehlungen schlägt das Beratungsgremium Optionen für eine nachhaltige Steuerung der Waldwirtschaft vor. Der Ansatz sieht vor, mit einer neuen Lastenverteilung zwischen Waldbesitzenden und Gesellschaft die Nutzung der Wälder und deren Schutz stärker zusammenzubringen. Dabei diskutiert der Beirat in seinem Positionspapier unter anderem, welche Mindeststandards für die Waldbewirtschaftung im Bundeswaldgesetz konkretisiert werden sollten, damit deren rechtssichere Umsetzung gewährleistet wird. So soll beides zusammenkommen: Verlässlichkeit für die Waldbesitzer einerseits und die zukunftsfeste Bewirtschaftung der Wälder sowie deren Anpassung an die Klimakrise und die Verbesserung der Biodiversität anderseits.

Der Beirat plädiert für eine flexible Steuerung der Waldbewirtschaftung mit einem breiten Mix an Instrumenten in Ergänzung zu den Regelungen im Bundeswaldgesetz. Damit sollen die verschiedenen Anforderungen an den Wald, seinen Schutz und die Bewirtschaftung angemessen ausgeglichen werden. Die Überlegungen des WBW fließen in den Prozess zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes ein. Die Novelle hat als zentrales waldpolitisches Vorhaben des Koalitionsvertrags zum Ziel, ausbalancierte Regelungen zu finden, die Klima- und Naturschutz ebenso gerecht werden wie den Besonderheiten der Länder, der Waldbewirtschaftung und der Wertschöpfungskette.