Umsatzrekord bei Farben und Lacken

Laut aktuellem Branchenradar Farben und Lacke in Deutschland wuchsen die Herstellererlöse im Jahr 2020 um 8,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt rund zwei Milliarden Euro. Bei Wandfarben betrug das Erlösplus 6,7 Prozent gegenüber Vorjahr, bei Bautenlacken 7,4 Prozent und der Umsatz mit Holzschutzmitteln und Lasuren erhöhte sich sogar um mehr als ein Viertel. Mancherorts hätte man noch mehr verkaufen können, wenn nicht die Produktionskapazitäten bereits voll ausgelastet gewesen wären, analysiert Branchenradar.com.

Angeschoben wurde der Markt zweifellos nicht zuletzt durch Ausgangs- und Reisebeschränkungen sowie die verstärkte Nutzung von Kurzarbeit und Homeoffice, beschäftigten sich doch dadurch wieder mehr Haushalte als in den Jahren davor mit dem Zustand ihrer Wohnung oder ihres Eigenheims. Damit hat auch der Heimwerkermarkt, den in den letzten Jahren viele schon am Boden liegen sahen, wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Denn dass die Renovierungen zu großen Teilen im DIY erfolgten, zeigt ein Blick auf die Performance der Vertriebskanäle. Während der Umsatz der Hersteller im Vergleich zu 2019 mit Baumärkten um annähernd 13 Prozent wuchs, gab es mit dem Farbenfachhandel und im Direktvertrieb lediglich ein Plus von fünf Prozent gegenüber Vorjahr. Alles in allem erhöhte sich auch einzig der Umsatz mit dem Wohnungsmarkt, während das Geschäft im Nicht-Wohnbau auf Vorjahresniveau stagnierte.

Der Ausblick bis 2022 ist vor allem von steigenden Preisen geprägt. Branchenradar.com Marktanalyse rechnet abhängig von der Warengruppe mit einem Preisauftrieb zwischen drei und sechs Prozent pro Jahr. Nachfrageseitig ist hingegen mit einer Konsolidierung des Marktes mehr oder weniger deutlich unter dem Marktvolumen aus 2020 zu rechnen. Aufgrund der deutlich anziehenden Preise sollte der Marktumsatz im laufenden Jahr alles in allem trotzdem nur moderat sinken und im kommenden Jahr wieder signifikant wachsen.