Stimmen vom Branchentag Holz 2021

Den Branchentag in Köln werteten die Teilnehmer als vollen Erfolg.

Der Branchentag Holz fand dieses Jahr erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise wieder in Köln statt. Dabei war von allen Beteiligten vor Ort zu hören, dass das Kommunikationsbedürfnis nach den turbulenten, letzten eineinhalb Jahren sehr groß war. Das Holzforum war ebenfalls vor Ort und hat mit mehreren Branchenvertretern über die Veranstaltung in Präsenz und die jüngste Entwicklung bei Preisen und Warenverfügbarkeit gesprochen. Hier ihre Antworten:


Stefan Kükenhöhner, Geschäftsführer & Managing Director bei Parador.

Stefan Kükenhöhner zur Präsenzveranstaltung des Branchentags:

„Die Entscheidung, den Branchentag Holz als Präsenzveranstaltung durchzuführen, finde ich gut. Es sind Hygienemaßnahmen gegeben und die Besucheranzahl ist begrenzt. Ich habe es unterstützt, sonst wären wir auch nicht als Aussteller hier. Wir müssen abwarten, wie sich die Situation mit Corona weiterentwickelt.“

Stefan Kükenhöhner zur Entwicklung bei Preisen und Warenverfügbarkeit:

„Bis zum 31. März hatten wir ein sehr starkes Geschäftsjahr 2021, auch getrieben durch den Renovierungsboom im Zuge von Corona. Damit sind wir ab April gestärkt ins 1. Quartal unseres laufenden Geschäftsjahres gegangen. Dann kam die Versorgungskrise, die auch uns getroffen hat. Eine gewisse Versorgung, auch bei Dekorpapieren oder chemischen Grundstoffen, war aber immer gegeben. Angespannt ist die Lage weiterhin bei Parkett. Aktuell läuft es ganz ordentlich. Doch auch wir mussten leider Preissteigerungen weitergeben. Die Lage bleibt angespannt, aber es zeichnet sich eine leichte Entlastung ab. Begleiten wird uns die Situation nach derzeitigem Stand noch bis Mitte 2022, wobei das Preisniveau weiterhin hoch bleiben wird.“


Thomas Zipse, Geschäftsführer Ziro.

Thomas Zipse zur Präsenzveranstaltung des Branchentags:

„Die Entscheidung, den Branchentag stattfinden zu lassen, war gut, weil wir uns alle, Kunden wie Mitbewerber, gerne wieder treffen wollen. Auch wir als Firma wollen zeigen, dass es nach den schwerwiegenden Ereignissen des vergangenen Jahres bei uns weiter geht. Die persönlichen Gespräche auf dem Branchentag sind für uns wertvoll, obwohl es bei der aktuellen labilen Gesamtsituation schwierig ist Prognosen abzugeben. Im Moment ist mit Corona alles instabil.“

Thomas Zipse zur Entwicklung bei Preisen und Warenverfügbarkeit:

„Eine solche Zuwachssituation gab es noch nie. Preiserhöhungen findet man derzeit überall. Man kann heute noch nicht abschätzen, wie es weitergeht. Meiner Meinung nach wird vor März 2022 keine Ruhe einkehren. Regulieren werden sich die Preise auf einem höheren Niveau als zuvor. Ich blicke jedoch zuversichtlich auf die Entwicklung, da wir auf Nachhaltigkeit und Ökologie setzen. Bei den Endverbrauchern wird dahingehend ein Umdenken stattfinden und somit auch die Nachfrage nach ökologischen Produkten steigen.


Reiner Kohlwey, West Fraser / Norbord Europe, Director Marketing & Akquisition – Region D/A/CH

Reiner Kohlwey zur Präsenzveranstaltung des Branchentags:

„Es ist sehr zu begrüßen, dass ein Treffen wieder möglich ist. Teilweise ist auch die jüngste Marktentwicklung zurück zu führen auf fehlende Kommunikation in der Branche.“

Reiner Kohlwey zur Entwicklung bei Preisen und Warenverfügbarkeit:

„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Handwerker eigene Lager hatten. Das haben wir dieses Jahr erstmals gesehen. Handwerker haben KVH und OSB eingelagert. Teilweise gab es Zwischenlager von Mengen bis zu mehreren Einfamilienhäusern. Schon jetzt sehen wir aktuell die Gegenentwicklung, da Gelagertes wieder mobil wird – aufgebraucht  ist. Dazu kommt die sich abzeichnende mangelnde Verschiffung von Überseesperrholz. Wir [Anm. Red.: Angebot & Nachfrage bei OSB] bewegen uns da immer auf Messers Schneide. Bei einer Lieferkette ist es wie bei einer Fahrradkette. Wenn ein Glied reißt, ist es keine Kette mehr. Ich hätte den Wunsch, dass die Preise von jetzt auch so bleiben, dann könnten wir – die  Holzwerkstoffindustrie – dauerhaft mehr Geld für den Rohstoff Holz bezahlen und Waldbesitzer könnten investieren. Damit kämen wir dem Wald, den wir uns alle wünschen, sicher ein Stück näher. Es spricht nichts dagegen, das jetzige Niveau zu halten, damit sollten alle Marktbeteiligten zurechtkommen“