Mehreren Medienberichten zufolge spielt Stihl mit dem Gedanken, anders als im November 2022 angekündigt, kein neues Fertigungswerk in Ludwigsburg zu bauen und stattdessen in sein bestehendes Werk in der Schweiz investieren. Eine Entscheidung darüber sei allerdings noch nicht gefallen, das Schweizer Werk des Herstellers für Motorgeräte werde aber als Alternative geprüft, wie ein Sprecher des Familienunternehmens bestätigte.
Als Gründe für die Überlegungen nannte der Aufsichtsratsvorsitzende Nikolas Stihl im Tagesschau-Interview insbesondere die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland, nicht zuletzt hohe Abgaben und Energiekosten sowie die Steuerlast. Ebenso stünden die Forderungen der IG Metall nach einer 32-Stunden-Woche im Raum. Die Löhne im benachbarten Alpenland lägen zwar deutlich höher, unterm Strich sei die Produktion dort aber inzwischen günstiger. Daher habe man sich entschieden, die Planungen zu Werk 5 in Ludwigsburg zu redimensionieren. Im Schweizer Werk produziert Stihl derzeit seine Sägeketten für den Weltmarkt. Sollte die Entscheidung für diesen Standort getroffen werden, könnte zukünftig die gesamte Schneidgarnitur in der Schweiz hergestellt werden, so die Aussage des Unternehmens. Da der Weiterbetrieb der bestehenden Schienenfertigung im Werk 2 in Waiblingen-Neustadt bis mindestens 2030 gesichert sei, werde man zu einem späteren Zeitpunkt final über den künftigen Fertigungsstandort entschieden. Das Areal des ehemaligen Werk 5 verbleibt im Besitz von Stihl und wird zunächst stillgelegt, heißt es abschließend.