Möbelindustrie mit Licht und Schatten

Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK). Foto: VDM/David Heyer

Im ersten Halbjahr 2022 konnten die deutschen Möbelhersteller ihren Umsatz um 13,4 Prozent auf rund 9,5 Mrd. € steigern. Das Umsatzwachstum spiegele dabei vor allem die gestiegenen Materialkosten wider, so Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK). Das mengenmäßige Wachstum fiel deutlich geringer aus als das Umsatzwachstum. Im Monat Juni zeigte sich unterdessen mit einem Umsatzplus von 4,3 Prozent eine abgeschwächte Dynamik.

Im ersten Halbjahr 2022, so Kurth weiter, entwickelte sich der Inlandsumsatz vor dem Hintergrund der guten Nachfrage im Winter und angesichts der hohen Auftragsbestände Ende 2021 mit plus 13,8 Prozent positiv. Auch der Auslandsumsatz der deutschen Möbelindustrie konnte in der ersten Jahreshälfte 2022 mit plus 12,6 Prozent zulegen, allerdings war das Wachstum etwas niedriger als im Inland. Während sich die Auslandsumsätze bis Ende Februar noch deutlich dynamischer entwickelten als die Inlandsumsätze, drehte sich der Trend seit März angesichts der negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der stark gestiegenen Transport- und Logistikkosten wieder um.

Bei der Bewertung der aktuellen Ergebnisse, so Kurth, müsse auch auf die Vorjahreswerte verwiesen werden – die Umsätze der deutschen Möbelhersteller legten im ersten Halbjahr 2021 um insgesamt 4,1 Prozent zu. Der Inlandsumsatz stieg damals um 1,1 Prozent und der Auslandsumsatz um 10,7 Prozent. Die aktuellen Umsätze deutscher Möbelhersteller bewegen sich sowohl im Inland als auch im Ausland deutlich über dem Niveau des Jahres 2019 und somit über den Vergleichswerten vor der Corona-Krise.