GD Holz bestreitet illegale Verarbeitung von Tropenholz

Der SWR/Report Mainz hat am 25. September die Sendung „Segelschulschiff Gorch Fock wird mit verbotenem Tropenholz restauriert“ ausgestrahlt. Die Reportage erzählt, dass das Segelschulschiff der Bundeswehr Gorch Fock derzeit umfassend restauriert wird. Für die Restaurierung, so die Behauptung, würde u. a. Teakholz aus Myanmar verwendet. Die Redaktion unterstellt, dass Import und Verarbeitung des Teakholzes aus Myanmar illegal und damit verboten sei. Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz) widerspricht dieser Auffassung.

Die Ware sei 2017 verkauft worden, die entsprechende Sorgfaltspflicht des Importeurs sei durchgeführt und damit das Holz legal im Binnenmarkt, erwidert der GD Holz. Eine folgende Prüfung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) habe keine Hinweise auf illegalen Einschlag ergeben. Seitens der Redaktion sei kein Nachweis dafür vorgelegt worden, dass der 2017er Import von der zuständigen Überwachungsbehörde als illegal definiert worden sei.

Zitiert werde lediglich eine Position der BLE aus dem Folgejahr 2018. Die BLE stellt 2018 fest, dass ein EUTR-konformer Import von Holz aus Myanmar derzeit kaum möglich sei. Das bedeute kein generelles Importverbot, sondern nur sehr hohe Anforderungen an die Belastbarkeit von Dokumenten im Rahmen der Sorgfaltspflicht. Die BLE führt weiter aus, dass dies insbesondere für Lagerware aus Alteinschlag gelte, nicht aber für frische Ware, die nach einem Einschlagstopp eingeschlagen wird – hierfür müssten neue Erkenntnisse gesammelt werden.

Festzuhalten sei, so der Verband weiter, dass die 2017 importierte Ware aus Myanmar den Prozess der Sorgfaltspflicht durchlaufen habe und damit als legal innerhalb des EU-Binnenmarktes gelte. Die Auffassung der BLE, dass EUTR-konforme Ware aus Myanmar derzeit kaum importiert werden kann, datiert erst von 2018. Damit handelt es sich laut dem GD Holz bei der Behauptung, das verbaute Tropenholz sei illegal, um eine Aussage ohne Beweiskraft.