Forscher entwickeln neue Methode, um langfristig verfügbare Holzpotentiale zu ermitteln

Direkt im Wald verbleibende Rinde stärkt die Bodenfruchtbarkeit. Foto: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Direkt im Wald verbleibende Rinde stärkt die Bodenfruchtbarkeit. Foto: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Drei der führenden forstlichen Forschungsanstalten in Deutschland haben ein neues Instrument vorgestellt, das die nährstoffschonende Energieholzernte verbessern soll. Wie die Autoren schreiben, stelle sich in Zeiten ansteigender Holznutzung und einer damit einhergehenden Erschließung weiterer Holzpotenziale verstärkt die Frage nach einer nährstoffnachhaltigen Nutzung. „Wie viel Baum“ kann dem Wald bei bestimmten Standortvoraussetzungen entnommen werden, ohne den Nährstoffhaushalt v. a. des Bodens zu gefährden?

Der Frage gingen die drei Projektpartner von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA BW), der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW FVA) sowie der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Landwirtschaft (LWF) nach. Sie erarbeiteten eine Methodik, die die nachhaltig verfügbaren Holzpotenziale unter Berücksichtigung der Nährstoffnachhaltigkeit im Waldboden bestimmt. Dazu verwendeten sie u. a. Daten der Bundeswaldinventur, der Bodenzustandserhebungen sowie des forstlichen Umweltmonitorings und berücksichtigten den gesamten Nährstoffkreislauf des Waldes: Hierzu zählen der hohe, wachstumstreibende Stickstoffeintrag aus der Luft, die zum Teil hohen Schwefelvorräte im Boden aus der Zeit des Sauren Regens sowie, als Folge der Versauerung, die geringen Bodenvorräte an den Nährstoffen Calcium, Magnesium und Kalium und die Nachlieferung von Nährstoffen aus der Verwitterung von Gesteinen. Aus den Ergebnissen leiteten die Forscher das nachhaltig mobilisierbare Holzpotenzial für die unterschiedlichen Waldstandorte ab. Die punktförmig zur Verfügung stehenden Daten wurden auf eine Flächenkarte übertragen, um das nutzbare Potenzial auf Bundes- und Regionalebene darzustellen.

Im Ergebnis entstand ein verlässliches, auf Messdaten basierendes Instrument für die Waldbewirtschaftung, das in bestehende Modelle, in betriebsbezogene Managementkarten oder in Daten der Forstplanung und Standortskartierung einfließen kann, wie es in einer Mitteilung heißt. Durch das Instument sollen Biomassepotenziale bestimmt und der Einfluss von Bewirtschaftungsintensitäten simuliert werden können. Im Ergebnis können staatliche Forstbetriebe, kommunale und private Waldbesitzer v. a. bei der Planung langfristiger Holzerntestrategien unterstützt werden.