Flatterulme ist Baum des Jahres 2019

Im Zeichen von Biodiversität und Nachhaltigkeit: Die Flatterulme ist der "Baum des Jahres 2019". Bild: wikimedia (CC), Henry Kellner.
Im Zeichen von Biodiversität und Nachhaltigkeit: Die Flatterulme ist der "Baum des Jahres 2019". Bild: wikimedia (CC), Henry Kellner.

Die Auszeichnung des „Baumes des Jahres 2019“ steht dieses Jahr im Zeichen von Biodiversität und Nachhaltigkeit. Seit 30 Jahren kürt die Doktor Silvius Wodarz Stiftung durch den Fachbeirat „Kuratorium Baum des Jahres“ (KBJ) heimische Baumarten. Anlässlich des runden Jubiläums wurde jetzt die Flatterulme zum „Baum des Jahres 2019“ gewählt.

„Die Flatterulme, lateinisch Ulmus laevis, besitzt unter anderem in der Furnierindustrie einen hohen Stellenwert. Die Holzart wird allerdings in der übrigen Holzindustrie eher selten verwendet. Trotzdem spielt sie bei der Biodiversität im Sinne einer nachhaltigen Forstwirtschaft eine wichtige Rolle und ist für die heimischen Wälder und Auen unverzichtbar“, so der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH). Besonders in Überschwemmungsgebieten wie den Auen von Rhein, Main, Elbe und Donau könne die Baumart bis zu 100 Tage im Wasser stehen, ohne dabei Schaden zu erleiden. Damit bilde sie laut HDH auch einen dauerhaften Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.

Wie es weiter heißt, besitze die Ulme als geerntetes Holz – im gefällten Zustand auch Rüster genannt – nur eine mäßige Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen. Allerdings sei das Schwindmaß von Rüsterholz geringer als bei vielen anderen Holzarten. Daher komme sie bevorzugt beim Innenausbau und als Möbelholz zum Einsatz. In Form von gemessertem oder geschältem Furnier wird die Flatterulme zum Beispiel für Türblätter, Vertäfelungen, Paneele oder Möbeloberflächen verwendet.

Zudem besitzt die Flatterulme eine hohe Resistenz gegen die „holländische“ Ulmenkrankheit, die sich seit den 1920er-Jahren durch eingeschleppte Schädlinge immer weiter in Europa ausbreitet. Um die Ursache zu ergründen, werden seit vielen Jahren Feld- und Laborversuche durchgeführt. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Rinde der Flatterulme für Schädlinge weitaus weniger attraktiv ist, als die der anderen Ulmenarten. Praxisbeispiele belegen diese Robustheit: Am Mittellauf der Elbe gibt es große und alte Vorkommen dieser Ulmenart. Daher ist die Flatterulme für die Aufforstung von Uferlandschaften von großen Flussauen unter anderem in West- und Mitteleuropa ideal geeignet.