Fälschungshandel: Markenverband fordert mehr Kontrolle

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Die Dunkelziffer beim Fälschungshandel wird auf 90 Prozent geschätzt. Damit, urteilt der Markenverband, werfe die Beschlagnahme von über fünf Millionen gefälschter Produkte im Jahr 2018 durch den Zoll ein grelles Licht auf die monströse Dimension des Fälschungshandels alleine in Deutschland.

Dabei sei der Onlinehandel der bevorzugte Vertriebskanal für Produkt- und Markenfälscher. Besonders brisant dabei sei, so der Verband weiter, dass Fälscher über Onlinemarktplätze nahezu risikolos agieren könnten, obwohl der Politik diese Vertriebswege längst bekannt sind. In der jetzt zu Ende gehenden Legislaturperiode habe die Europäische Kommission jede konkrete Gelegenheit verstreichen lassen, zum Schutz der Millionen betrogenen Verbraucher und der geschädigten Markenrechtsinhaber legislative Maßnahmen zu ergreifen.

„Bis die EU-Kommission ernsthaft bereit ist, die Onlinevertriebskanäle für Produkt- und Markenpiraten unattraktiv zu machen, werden weiterhin die Verbraucher, Unternehmen und unser Gemeinwesen mit jeder über das Internet bestellten Fälschung geschädigt. Und bei den beteiligten Onlinehändlern und Fälschern klingeln die Kassen“,  sagt Dr. Alexander Dröge, Leiter Recht- und Verbraucherpolitik des Markenverbandes. „Schon die Einführung von Sorgfaltspflichten für Plattformbetreiber wäre eine einfache Maßnahme, um die Vertriebswege von Plagiaten zu beschränken und die Verbraucher und Markenunternehmen zu schützen.“

Die Markenwirtschaft steht in Deutschland für einen Markenumsatz in Höhe von knapp 1,1 Bio. Euro und rund 5,2 Mio. Arbeitsplätze. Der 1903 in Berlin gegründete Markenverband ist die Spitzenorganisation der deutschen Markenwirtschaft und mit seinen rund 400 Mitgliedern der größte Verband dieser Art in Europa.