AGDW wirbt in Berlin für „Charta für den Wald“

Wilfried Öllers (CDU) bei der Unterzeichnung der "Charta für den Wald" in Berlin. Bildquelle: AGDW / Photothek / Inga Kjer
Wilfried Öllers (CDU) bei der Unterzeichnung der "Charta für den Wald" in Berlin. Bildquelle: AGDW / Photothek / Inga Kjer

Vergangenen Mittwoch lud der Verband „AGDW – Die Waldeigentümer“ mehrere Bundestagsabgeordnete verschiedener Parteien zu einem Charta-Frühstück ein, auf dem AGDW-Präsident zu Guttenberg für Positionen und Herausforderungen der vertretenen Waldeigentümer und der Forstwirtschaft warb. Im vergangenen Jahr hatten rund 50 Bundestagsabgeordnete die sogenannte „Charta für den Wald“ unterzeichnet, die von der AGDW initiiert wurde.

In dem Gespräch am 31. Januar 2017 bezeichnete zu Guttenberg einen „stabilen Staat“ als eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche und wettbewerbsfähige Forstwirtschaft in Deutschland, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Zu den drängenden Problemen – insbesondere für den Kleinprivatwald und die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse – zählte der Präsident die Folgen des Kartellverfahrens. „Diese größte Strukturveränderung seit dem zweiten Weltkrieg muss durch den Staat begleitet werden, um neue und nachhaltige Strukturen zu schaffen“, sagte zu Guttenberg.  Auf dem Gebiet der Naturschutzgesetzgebung forderte zu Guttenberg eine Trendwende: „Ein maßnahmenorientierter Ansatz muss durch einen zielorientierten Ansatz ersetzt werden, der gemeinsam mit den Waldeigentümern und Landnutzern erarbeitet werden muss. Wir wollen das Thema Naturschutz substanziell voranbringen.“ Dabei sollen laut AGDW wieder die Eigentümer und die Bewirtschafter in den Mittelpunkt rücken. Von Seiten einiger Abgeordneter wurde gefordert, die Effekte von Naturschutzmaßnahmen mit Blick auf die gesellschaftlichen Folgekosten zu evaluieren.

Auch das Thema Pflanzenschutz sprach zu Guttenberg an – und stieß dabei auf Zustimmung, wie es in einer Mitteilung des AGDW heißt. Der Einsatz von Pflanzenschutz als „ultima ratio“ bedeute, seinen Wald bei Schädlingsbefall, der in Folge des Klimawandels deutlich zugenommen habe, vor dem Absterben durch Kahlfraß zu schützen. Dafür müssten ausreichend Mittel zur Verfügung stehen und Genehmigungen für den Einsatz zeitnah erteilt werden. „Als Waldeigentümer tragen wir zum Klimaschutz bei und haben gleichzeitig mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen. An dieser Stelle brauchen wir einen stärkeren Rückenwind von der Politik“, so der Appell des Präsidenten.