Page 3 - Holzforum Ausgabe 3/2018

Kommentar

Lob des Mitarbeiters

Zeitweise schien durch das Megathema Digitalisierung der Mensch komplett aus dem
Blick geraten zu sein. Multichannel, Omnichannel, Social Media -- wichtig war vor allem
die Präsenz im Netz. Keine Frage: Die Digitalisierung bleibt der Veränderungstreiber Num-
mer Eins, die große Herausforderung vor der alle Unternehmen stehen. Doch inzwischen
verschieben sich die Akzente etwas. Wo früher die Digitalisierung als so etwas wie der
Heilsbringer schlichtweg schien, mischen sich auf Kongressen nun auch mehr und mehr
skeptische Stimmen unter die Apologeten. Deutlich vernehmbar war dies beispielsweise
auf dem Neuromarketingkongress in München, wo auch die negativen Auswirkungen des
technologischen Entwicklungsprozesses (Bericht S. 46) aufgezeigt wurden.

Zudem wird mehr und mehr, nicht nur wegen des Fachkräftemangels, der menschliche
Faktor wieder stärker ins Zentrum des Interesses gerückt. Das Holzring-Symposium (Be-
richt S. 21) hat mit der jüngsten Veranstaltung in Bad Neuenahr eine Brücke geschlagen zwischen
diesen beiden Aspekten – technologische Entwicklung versus menschlicher Faktor. Titel der Veran-
staltung: „Unternehmensführung in Zeiten der Veränderung“. Dabei rückten die Referenten vor allem
die interne Organisation der Betriebe und die Mitarbeiterführung bzw. -motivation ins Zentrum ihrer
Betrachtungen. Und vor allem auch: die Wertschätzung für die Angestellten.
Wie schwierig es mitunter sein kann, die Mitarbeiter auf dem Weg des oft auch als Belastung
empfundenen beschleunigten Wandlungsprozess mitzunehmen, zeigte ein Hinweis eines Referenten
auf eine Publikation mit dem provokanten Titel „Change mich am Arsch“, der es in die Bestsellerlis-
ten schaffte. Aber dieser Prozess findet statt, ob es einem passt oder nicht. Die Mitarbeiter stärker
mit einzubinden, versteht sich damit schon fast von selber. Brauchbare Stichworte, die dazu von
den Referenten gegeben wurden, waren Selbstorganisation und Selbstmotivation, Verantwortungs-
bereitschaft und vor allem auch der beständige Ausdruck der Wertschätzung gegenüber den Mit-
arbeitern. Es muss fünf Mal gelobt werden, bevor einmal kritisiert werden darf, definierte einer der
Referenten die Messlatte für die Führungskräfte.

Was gibt es sonst noch zu lesen in diesem Heft? Natürlich steht die kommende Holzland-Expo im
Zentrum des Interesses. Alle Aussteller finden Sie auf den Seiten 12 und 13. Zudem steht Holzland-
Geschäftsführer Andreas Ridder in einem Interview Rede und Antwort. Eines der ganz wichtigen
Themen hier erneut: der neue Online-Shop. Aber auch zur Internationalisierung und zur Holzland-
Eigenmarkenstrategie äußert sich der Geschäftsführer.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen

Harald Bott

Tel.: 07243/575-202
h.bott@daehne.de

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