Lieferkettengesetz I: HDH warnt vor Bürokratie

HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge.

Den Entwurf zur Einführung eines europäischen Lieferkettengesetzes kommentiert Denny Ohnesorge, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie: „Unsere Unternehmen gewährleisten schon jetzt eine verantwortungsvolle Gestaltung ihrer globalen Lieferketten. Viele Unternehmen haben eine Chain-of-Custody-Zertifizierung oder etablierte Sorgfaltspflichtsysteme, die für die eigenen Holzrohstoffe und Holzprodukte zusätzliche Kontrollmechanismen über die gesamte internationale Lieferkette hinweg garantieren.“, so Ohnesorge.

Zwar würden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zunächst nicht direkt von dem Vorschlag aus Brüssel betroffen sein. Der Verband rechnet aber damit, dass auch auf diese Unternehmen erhebliche Bürokratiekosten zukommen werden, da die Wertschöpfungsketten und damit direkt und indirekt bestehende Geschäftsbeziehungen der großen Unternehmen von der Richtlinie erfasst werden.

„Lieferanten und Unterlieferanten rund um den Globus zu überprüfen, geschweige denn auf sie Einfluss zu nehmen, ist in der Praxis für Unternehmen mit 500 oder 250 Beschäftigten einfach unmöglich. Die EU-Kommission schafft damit unverhältnismäßig hohe Anforderungen für mittelständische Unternehmen“, sagt Ohnesorge.

Aus Sicht der Deutschen Holzindustrie sollte die Kommission die geplanten Anforderungen auf konkret überprüfbare Zulieferer und die direkten Vertragspartner der Unternehmen begrenzen. Andernfalls bleibe die Ausnahme der Kommission für kleine und mittlere Unternehmen reine Theorie und die guten Absichten würden zum Wettbewerbsnachteil.