Holzindustrie: Bürokratieabbau statt Regulierungsfrust

Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs.

Angesichts der zunehmenden EU-Skepsis in Österreich und auch der angespannten konjunkturellen Lage fordert der Obmann des Fachverbands der Holzindustrie, Herbert Jöbstl, mehr Anstrengungen, Bürokratie abzubauen: „Das kostengünstigste Konjunkturprogramm für die gesamte Wirtschaft ist der Abbau und die Vermeidung von Bürokratie. Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Lage müssen sich Unternehmer auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.“ Ein für die gesamte Holzwirtschaft und viele weitere Branchen drängendes Problem ist die im Juni 2023 in Kraft getretene EU-Entwaldungsverordnung – kurz EUDR. „Natürlich unterstützt die Holzindustrie das Ziel der EUDR, die globale Entwaldung zu stoppen. Das grundlegende Problem der EUDR ist, dass sie gemessen am Bürokratieaufwand keinen Mehrwert bringt“, betont Jöbstl und erläutert: „Österreich hat ein strenges Forstgesetz. Die Wälder in Österreich und in Europa wachsen seit Jahrzehnten. Zudem sind Holzimporte von außerhalb der EU bereits streng gemäß der EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) reguliert. Mit der EUDR wird zusätzliche und ausufernde Bürokratie geschaffen, die unsere Mitgliedsbetriebe, vor allem die in Österreich vorhandenen Unternehmen mittlerer Größe, ernsthaft benachteiligt.“