Deutsche Wirtschaft rutsch in die Rezession

Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession. Nachdem das reale BIP im Jahr 2022 um mehr als 1,5 Prozent gewachsen ist, wird die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 um 0,75 Prozent sinken, zeigt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die deutsche Wirtschaft musste sich in den vergangenen Monaten mit vielen Herausforderungen auseinandersetzen: Steigende Preise, ein drohender Gasmangel und der Krieg Russlands in der Ukraine belasten Verbraucher und Unternehmen. Der Blick auf das kommende Jahr ist kaum optimistischer, wie die neue IW-Konjunkturprognose zeigt: Für das kommende Jahr erwarten die IW-Konjunkturforscher einen BIP-Rückgang um 0,75 Prozent.

Die Ergebnisse der IW-Konjunkturprognose im Detail: Die Weltwirtschaft wird im kommenden Jahr nur noch um zwei Prozent zulegen. Vor allem die Energieversorgung bleibt unsicher, zudem drohen wieder Produktionsausfälle. Nach wie vor sind Lieferketten gestört. Anders als in der Industrie und dem Dienstleistungssektor verschärft sich die Rezession im Bausektor weiter. Fehlende Materialien und Fachkräfte sowie die steigenden Bauzinsen belasten die Branche. Als Konjunkturstütze erwies sich bisher der private Konsum. Das dürfte sich ändern. Die IW-Konjunkturforscher gehen im kommenden Jahr von einem Rückgang in Höhe von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2022 aus.

Arbeitsmarkt robust

Immerhin der Arbeitsmarkt zeigt sich noch robust: Die Arbeitslosenquote beträgt im laufenden Jahr 5,3 Prozent. Für das kommende Jahr wird ein leichter Anstieg auf 5,4 Prozent erwartet. Für das neue Jahr bedeutet das: Deutschland steht vor einer neuen Rezession. Allerdings deuten die Zahlen nicht auf einen Konjunktureinbruch in dem Ausmaß hin, wie es ihn in der Corona-Pandemie oder in der Finanzmarktkrise 2008 gab.