Aras: Industrie stellt sich auf langanhaltende Multikrise ein

Jens Rollenmüller, Geschäftsführer Aras Deutschland.

In ganz Europa kämpft die Industrie gleichermaßen mit einer nie gekannten Anzahl von Herausforderungen. Explodierende Energiekosten und instabile Lieferketten bereiten dabei aktuell die größten Probleme. Auch für die kommenden Jahre rechnen fast neun von zehn Unternehmen damit, dass die Unsicherheit weiter so groß bleiben wird. Die wichtigsten Strategien der Industrie zur Zukunftssicherung: eine umfassende Digitalisierung und die vertiefte Kooperation mit Zulieferern. Das zeigt die aktuelle Studie „Europas Industrie im Wandel“. Befragt wurden im Auftrag der Produkt-Innovations-Plattform Aras mehr als 440 Top-Entscheider aus 19 europäischen Ländern. „Als Reaktion auf instabile Lieferketten haben 40 Prozent der Unternehmen bereits eine engere Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten umgesetzt, weitere 39 Prozent arbeiten daran und 17 Prozent planen einen intensiveren Schulterschluss mit den Zulieferern“, sagt Jens Rollenmüller, Geschäftsführer Aras Deutschland. Auffällig im Europa-Vergleich: In Großbritannien ist die Sorge um die Lieferketten besonders ausgeprägt. Im Nachgang des Brexits hat dort bereits jedes zweite Unternehmen eine engere Zusammenarbeit mit Zulieferern umgesetzt. In der Digitalisierung der Lieferkette sieht Aras einen weiteren wichtigen Baustein um Resilienz aufzubauen. „36 Prozent der Unternehmen haben ihre Supply Chain unter Digitalisierungsaspekten bereits neu aufgesetzt, bei weiteren 42 Prozent ist dies in Arbeit“, so Rollenmüller. Rund jedes dritte Unternehmen hat auch mit Veränderungen in den Produkten auf instabile Lieferketten reagiert, knapp jedes vierte mit einer Verlagerung von Produktionsstandorten. Für die Ende 2022 durchgeführte Studie „Europas Industrie im Wandel“ wurden 442 Führungskräfte in 19 europäischen Ländern befragt.