AGR fordert Wende der Rohstoffpolitik

Antje Maschmann-Fehrensen, geschäftsführende Gesellschafterin der HI Templin, erklärt häufiger werdende Trockenschäden am Laubholz.

Am 19. April besichtigte die AG Rohholz gemeinsam mit der Staatssekretärin Anja Boudon vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz Brandenburg (MLUK) und weiteren Vertretern der lokalen Politik die Laubholzindustrie Templin (HI Templin). Grund für das Treffen sind die zunehmenden Engpässe bei der Versorgung mit dem Rohstoff Laubholz. Die AGR fordert eine Wende der Rohstoffpolitik in Deutschland.

Die HI Templin stand bei diesem Besuch stellvertretend für viele Laubholzsägewerke in Deutschland, die sich aufgrund von zunehmend schwieriger Rohstoffversorgung mit immer größeren Problemen konfrontiert sehen. Grund für die Sorgen um die Zukunft der Laubholzverarbeitung sind auch die Forderungen nach mehr Nutzungsverzichten, etwa in alten Buchenwäldern (u. a. gefordert im kürzlich veröffentlichten Aktionsplan natürlicher Klimaschutz des Bundesumweltministeriums). Das Resultat mutet paradox an: Obwohl sogar das Potenzial für eine verstärkte nachhaltige Nutzung in den Wäldern vorhanden wäre und eine weltweit robuste Nachfrage nach Produkten herrscht, sinkt die Menge des verfügbaren Rohstoffs kontinuierlich.

Konsequente Nutzung

Dabei zeigt u.a. der Zwischenbericht zum „Klimaplan Brandenburg“ die sinkende Kohlenstoff-Speicherleistung von Beständen im höheren Alter und empfiehlt gleichzeitig den Ausbau der Holzverwendung. „Der Klimaplan für Brandenburg hat viele gute Ansätze, für eine konsequente Umsetzung braucht es aber auch eine konsequente Nutzung des heimischen Rohstoffs“, kommentiert AGR-Geschäftsführer Lukas Freise.

Staatssekretärin Anja Boudon erklärt nach Besichtigung der HI Templin: „Die von der Landesregierung novellierte Landesbauordnung hat den Weg für die im Koalitionsvertrag vereinbarte Holzbauoffensive freigemacht. Sie begünstigt ausdrücklich den Einsatz von Holz als klimafreundlichen, nachhaltigen und lokalen Baustoff bis zur Hochhausgrenze bei Tragkonstruktionen und Außenwandbegleitung.“ Antje Maschmann-Fehrensen, Geschäftsführerin der HI Templin, kommentierte den Termin: „Wir benötigen den Rohstoff Holz für die Herstellung unserer klimafreundlichen Holzprodukte. Die Bewirtschaftung der Wälder und die damit einhergehende Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz und der Naturschutz schließen sich nicht aus. Vielmehr bedarf es hier der konstruktiven Zusammenarbeit anstelle von ideologisch geprägten Auseinandersetzungen.“