Leichtes Wachstum

Das Gesamtvolumen des Gartenmarktes in der Europäischen Union belief sich 2015 auf 88,1 Mrd. € (zu Endverbraucherpreisen) und ist damit um ein Prozent gewachsen. Jeder EU-Bürger gab 2015 damit durchschnittlich 175 € entweder direkt für Garten, Terrasse, Balkon und Blumen für die Wohnung oder indirekt über öffentliche und privatwirtschaftliche Begrünung aus. Das zeigen aktuelle Daten des IFH Köln.

Mit einem Anteil von 53 Prozent entfällt der größere Teil der Umsätze im Gartenmarkt auf Pflanzen; nimmt man den Bereich biologisch-chemischer Gartenbedarf (Pflanzenschutz, Dünger, Erden/Torf) hinzu, sind es 62 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein Umsatzvolumen von 54,3 Mrd. €, das sich zu 39 Prozent auf Blumen und Pflanzen für drinnen, zu 47 Prozent auf Outdoorgewächse und zu 14 Prozent auf biologisch-chemischen Gartenbedarf aufteilt. Ein Umsatz in Höhe von 33,8 Mrd. € wird mit Gartenhartwaren erwirtschaftet. Das mit 15,9 Mrd. € wichtigste Segment stellen hier die Garten- und Balkonmöbel (inklusive Grillen) dar, gefolgt von der Gartenausstattung (inklusive Holz und Wasser im Garten) mit 10,6 Mrd. €. Für Gartengeräte und Maschinen wurden im vergangenen Jahr 7,3 Mrd. € ausgegeben.

Hartware besser als Pflanzen 

Die einzelnen Warengruppen haben sich 2015 sehr unterschiedlich entwickelt. Grundsätzlich zeigen sich auf EU-Ebene Ähnlichkeiten zur Entwicklung in Deutschland: Ein deutlich besseres Abschneiden der Hartwarensortimente im Vergleich zu Pflanzen. Während in Deutschland das Lebende Grün ein Minus von 1,3 Prozent verzeichnete, betrug das Minus in Europa nur 0,2 Prozent. Wachstumsträger waren 2015 die Warengruppen biologisch-chemischer Gartenbedarf sowie Gartenmöbel und Gartengeräte mit Zuwächsen zwischen 2,7 und 3,7 Prozent.

Mit einem Umsatz von 18,1 Mrd. € ist Deutschland der wichtigste Einzelmarkt in Europa. Damit entfallen knapp 21 Prozent der europäischen Verbrauchsausgaben für Gartenprodukte auf das bevölkerungsreichste Land der EU. Auf Position zwei rangiert Frankreich (14,7 Mrd. €), gefolgt von Italien (12,2 Mrd. €) und Großbritannien (9,4 Mrd. €).

Wachstum in Spanien 

Von den umsatz- und bevölkerungsstarken Ländern hat nur Spanien im vergangenen Jahr nennenswert die Umsätze mit Gartenprodukten gesteigert. Die Wachstumsraten in Deutschland, Großbritannien und Frankreich befinden sich unter dem EU-Wert von einem Prozent. Italien verbuchte 2015 hingegen trotz positiver Entwicklung in Gartenhartwarensortimenten ein leichtes Minus von 0,4 Prozent.